Hamburg - Radler werden am Ufer der Bille am Stadtrand von Hamburg
Zeuge eines grauenhaften Ereignisses. Sie beobachten, wie ein Mann, der im Fluss
steht, ein schwarzes, heftig strampelndes Bündel mit einem Knüppel wieder und
wieder unter Wasser drückt. Als das Bündel sich nicht mehr bewegt, läuft der
Mann davon. Die Zeugen alarmieren die Polizei, die kurz darauf einen toten
Riesenschnauzer aus dem Wasser ziehen, dessen Körper mit Blutergüssen übersät
ist.
Die Polizei nimmt die Ermittlungen auf und hängt Fahndungsplakate auf, um den
Hundehalter ausfindig zu machen. Eine Privatinitiative sammelt insgesamt 12.300
Mark, die als Belohnung für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen,
ausgesetzt werden. Dann endlich die hieße Spur. Die Beamten machen den
Hundehalter ausfindig, der seinen siebenjährigen Riesenschnauzer brutal
ertränkte, der ihm aufs Wort folgte und vollkommen auf seinen Herrn fixiert war.
Fast sieben Jahre hat der Hund in seiner Familie gelebt, die Kinder auf sich
reiten lassen und mit ihnen im Bett geschlafen. Nach einem Umzug der Familie
soll der Hund, der nun statt des großen Gartens mit freiem Auslauf ein
ausgedientes Sofa in einem Hobbykeller hatte, plötzlich aggressiv geworden sein.
Der Hundehalter versucht sein Tier über Inserate loszuwerden, aber es findet
sich kein geeigneter Interessent. Der Hund zeigt sich zunehmend aggressiver.
Kynologen halten auch ein Schockerlebnis, Krankheit oder Misshandlungen für eine
mögliche Ursache des veränderten Verhaltens.
Eines Tages eskaliert die Situation und der Hundehalter beschließt den
Riesenschnauzer endgültig und sofort abzuschaffen. Die Tierheime, die er
aufsucht waren angeblich geschlossen oder überfüllt. Dann fasst der Hundehalter
den Entschluss seinen Hund, dem er Interessenten nicht anvertrauen wollte, die
ihm nicht tierlieb genug erschienen, brutal zu ertränken. Doch die Hoffnung,
dass seine Tat ungesehen und vor allem ungesühnt bleibt, zerschlägt sich.
Der Hundemord in der Bille hatte Schlagzeilen gemacht, die auch den Nachbarn ebenso wenig entgangen waren, wie das plötzliche Verschwinden des großen, häufig bellenden Hundes. Jemand gibt der Polizei, die mit zehn Mann eine Hausdurchsuchung starten, den entscheidenden Hinweis. Das Würgehalsband, der Schaufelstiel und Hundehaare werden sichergestellt. Der Hundehalter gesteht die Tat, die ihn neben der zu erwartenden Strafe ins gesellschaftliche Aus gestellt hat.